An der Grenze

Zwei Grenzbeamte bewachen die auch durch Tretminen gesicherte Grenze eines anscheinend totalitären Staates. Sie langweilen sich zu Tode und sind jedes Mal dankbar, wenn jemand kommt, der über die Grenze will.

Ein Todkranker, der auf der anderen Seite Heilung suchen wollte, wird abgewiesen. Eine überkandidelte Dame, für die einer der beiden Beamte Interesse entwickelt, darf passieren.

Ein abgeworfener Reiter sucht sein entlaufenes Pferd und tritt auf eine Tretmine.

Eine Schwangere will den abgetauchten werdenden Vater auf der anderen Seite der Grenze suchen, wird aber verdächtigt, drüben abtreiben zu wollen, und darf schließlich passieren.

Ein Priester auf Pilgerreise will zu einem Wallfahrtsort auf der anderen Seite der Grenze und darf schließlich passieren.

Ein Sommerbiathlet trainiert im Grenzsperrgebiet und gerät durch sein Gewehr und die Schüsse in Verdacht. Schließlich darf er passieren.

Einer will von drüben herüber. Er zieht einen Handwagen, auf dem ein Sarg platziert ist. In dem Sarg liegt angeblich ein Patriot, der in der Heimaterde bestattet werden will. In Wahrheit sind darin Gewehre für den sich abzeichnenden Umsturz.

Ein ehemaliger Geiger, der im Krieg zwei Finger verlor und angeblich deswegen zum Leierkasten wechseln musste, kommt mit seinem Instrument von drüben, weil er angeblich herüben eine Organistenstelle antreten will. In Wahrheit führt er in der Drehorgel illegal Branntwein ein. Einer der Grenzbeamten betrinkt sich prompt.

Der Pfarrer und die inzwischen Hochschwangere kommen als glückliches Paar von drüben zurück und schwärmen von dem angenehmen Leben drüben. Sie kommen, weil sie dabei sein wollen, „wenn es losgeht“. Der verbliebene Grenzbeamte fragt sich, ob er sich ihnen anschließen oder nach drüben soll. Er kann sich nicht entscheiden und bleibt so standhaft auf seinem Posten.